EFOL – Orientierungslauf-Europameisterschaften der Förster
Vom 25. bis 30. Juni fanden die EFOL-Meisterschaften zum ersten Mal in ihrer 28-jährigen Geschichte in Italien/Südtirol statt, und zwar in und rund um Innichen und Toblach.
Bei der Organisation dieser Orientierungslauf-EM der Förster wurde der Südtiroler Forstverein vom lokalen Haunold Orienteering Team ASV tatkräftig unterstützt. Seit der offiziellen Zusage im Jahr 2019 liefen die Vorbereitungsarbeiten, welche von einem vierköpfigen OK-Team koordiniert wurden. Der Einladung folgten dann insgesamt fast 400 Teilnehmer aus 15 verschiedenen Nationen - teilnahmeberechtigt waren Förster, Forststudenten, Forstarbeiter, Sägewerker und Waldeigentümer, sowie auch deren Familienangehörige. Neben den drei Orientierungslauf-Wettkämpfen (Sprint, Mitteldistanz und Staffellauf) wurde auch ein dicht gedrängtes Rahmenprogramm angeboten. Freundschaftliche Sportwettkämpfe und fachlicher Austausch im Forstbereich stehen bei den EFOL traditionell immer im Vordergrund.
Das Wettkampfbüro im Innichner Reschhaus erwies sich schon am Wochenende als beliebter Treffpunkt, die meisten Teilnehmer schauten gleich mehrmals vorbei, um Informationen einzuholen und den einen oder anderen Bekannten zu treffen. Sowohl die zwei Trainingsmöglichkeiten in den Wäldern bei Innichen und Toblach als auch das Treffen der Mannschaftsführer und der Fachvortrag über Südtirols Wälder am Sonntagabend fanden reges Interesse. Der Sprintwettkampf am Montag fand bei hochsommerlichem Wetter im Dorfzentrum von Innichen statt, die Eröffnungszeremonie und die Preisverteilung gleich anschließend beim Pavillon am Pflegplatz. Gar einige Teilnehmer genossen die angenehme Atmosphäre im Zentrum noch bis in die späten Abendstunden. Am Dienstagvormittag fand dann der Einzellauf im Wald auf dem Burghügel statt. Obwohl es im Wald etwas schattiger und kühler war, brachte vor allem der zu überwindende Höhenunterschied die Läufer ordentlich ins Schwitzen. Spätestens der kurze Regenschauer am Abend bei der Preisverteilung vor der Grundschule brachte etwas Abkühlung. Gleich anschließend fand im Reschsaal das gemeinsame Abendessen statt, bei welchem über 300 Gäste großzügig verköstigt wurden. Es wurde auch ordentlich getanzt, bestehende Freundschaften gepflegt und neue Kontakte geknüpft. Ein turbulentes Erwachen gab es dann am Morgen danach, als sich zahlreiche Teilnehmer am Bahnhof in Toblach einfanden, um zu vier verschiedenen Ausflugszielen aufzubrechen: es schüttete wie aus Kübeln und heftige Blitze unterbrachen immer wieder die hitzigen Diskussionen. So mussten die Wanderung zu den Drei Zinnen und die Radtour auf die Plätzwiese leider kurzfristig abgesagt werden, während der Ausflug zum Biathlonzentrum in Antholz und die Familienwanderung nach Niederdorf trotzdem stattfinden konnten. Bei der abendlichen Versammlung der Nationenvertreter zeigten alle Anwesenden vollstes Verständnis für diese Entscheidung und überhäuften das OK-Team mit viel Dank und Lob für die gelungene Veranstaltung. Am letzten Tag fand dann noch der sportliche Höhepunkt statt: der Staffellauf im Wald zwischen Nordicarena und Toblacher See mit anschließender Siegerehrung und Abschlusszeremonie. Herrlicher Sonnenschein und überaus zufriedene Gesichter waren die schönste Belohnung für das gesamte Organisationsteam, welches aus insgesamt ca. 60 freiwilligen Helfern vom Südtiroler Forstverein und vom Haunold Orienteering Team bestand. Jeder Einzelne davon hat maßgeblich zum Erfolg der Veranstaltung beigetragen, diese unermüdliche Truppe in den grünen Leibchen hat alle Teilnehmer schwer beeindruckt. Auch die Zusammenarbeit mit den Gemeindeverwaltungen und Tourismusvereinen von Innichen und Toblach war unkompliziert und sehr hilfreich, nochmals ein großes Dankeschön auch an alle örtlichen Unternehmen für die Mitarbeit und Unterstützung der Veranstaltung!
Die gesamte Veranstaltungswoche war sehr nachhaltig konzipiert, so wurde ständig auf geringe Müllproduktion, regionale Produkte und wiederverwertbare Materialien geachtet. Alle Veranstaltungsorte wurden so gewählt, dass sie leicht zu Fuß, mit dem Rad und mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar waren, auch bei den Exkursionen wurde auf stundenlange Busfahrten verzichtet. Von Seiten der Teilnehmer wurde dieses Konzept sehr geschätzt und wird in Zukunft auch nachgeahmt werden. Die EFOL Südtirol wird sicherlich allen Teilnehmern und Beteiligten als großes internationales Sportfest noch lange in Erinnerung bleiben!
Andreas Weitlaner – OK EFOL 2022
Andreas Weitlaner – OK EFOL 2022