Schutzwaldpreis 2025 - Brixen (Südtirol)
Jährlich werden beispielhafte Projekte zur Erhaltung und Verbesserung des Bergwaldes im Alpenraum und zur Bewusstseinsbildung für die Schutzwald-Thematik im Zuge der Schutzwaldpreisverleihung ausgezeichnet. Die diesjährige Verleihung wurde vom Südtiroler Forstverein organisiert und fand am 14. März im FORUM Brixen statt.Zum 18. Mal wurde somit von der Arbeitsgemeinschaft Alpenländischer Forstvereine (ARGE) und der Schweizer Versicherungsgesellschaft Helvetia die Schutzwirkung des Waldes hervorgehoben, mittels welcher überhaupt erst eine Besiedelung des Alpenraumes erfolgen konnte. Der Wald schützt vor Erosion, Steinschlag, Murgängen, Lawinen und Hochwasser. Immer wichtiger werden dabei auch Aspekte der Erholung und Holznutzung.
"Ein gesunder Schutzwald ist für Siedlungen, Infrastrukturen und Landwirtschaftsgebiete von großer Bedeutung", unterstreicht Forstwirtschaftslandesrat Luis Walcher: "Durch zunehmende extreme Wetterereignisse steigen die Ansprüche an die Schutzleistungen des Bergwaldes, damit gewinnt auch die Bewusstseinsbildung an Bedeutung."
Ganz im Sinne dieser Bewusstseinsbildung bzw. Sensibilisierung wurden zahlreiche Projekte in den Kategorien „Erfolgsprojekte“, „Schulprojekte“ und „Öffentlichkeitsarbeit-Schutzwaldpartnerschaften-Innovation“ eingereicht. 12 Projekte haben es in die engere Auswahl geschafft. Vergeben wurde auch ein Pressepreis hinsichtlich relevanter Publikationen zum Thema Schutzwald und ein Sonderpreis der Jury für ein außergewöhnliches Projekt. Bewertet wurden die Projekte von einer unabhängigen internationalen Expertenjury, bestehend aus Monika Arzberger (Vorsitzende), Monika Frehner, Arnold Hirschbühel, Hermann Kuenz und Josef Schmiedhofer.
Als Sieger ging bei den Schulprojekten jenes der vierten Klasse des Sozialwissenschaftlichen Gymnasiums in Sand in Taufers hervor, die ein Baumfest für Schülerinnen und Schüler der Grundschule organisiert haben, unterstützt von der Forststation Sand in Taufers.
Ebenfalls vorgestellt wurde das Projekt "1.000 Bäume, ein Schutz und ein Ort der Ruhe", mit dem 43 Schülerinnen und Schüler von Grund-, Mittel- und Oberschulen des Schulverbundes Pustertal am Burger Hof in Prags einen Ort der Ruhe angelegt haben mit acht Bäumen und acht Sitzbänken, dazu haben sie Texte zu Grundhaltungen wie Achtsamkeit, Respekt und Verantwortung verfasst.
"Bäume statt Zinsen" nennt sich das Projekt der Raiffeisenkasse Bozen in der Kategorie Öffentlichkeitsarbeit, bei dem pro 1.000 Euro Festgeldanlage ein Bäumchen im Forstinspektorat Schlanders gepflanzt wird.
Den Sonderpreis sprach die Jury dem Projekt "Vaia - Musik gegen das Vergessen" zu, bei dem das Haydn-Orchester von Bozen und Trient Beethovens sechste Symphonie Pastorale u.a. in einem Holzbaubetrieb in Deutschnofen zur Aufführung brachte.
Schutzwaldpate wurde/ist Christoph von Sternbach, Gründungsmitglied und Ehrenmitglied des Südtiroler Forstvereins.
Das Forum in Brixen war gut besucht an diesem Freitagvormittag. Aus den verschiedenen ARGE-Ländern sind Vertreterinnen und Vertreter angereist, um an der Veranstaltung teilzunehmen. Der Präsident des Südtiroler Forstvereins, Christoph Hintner begrüßte das Publikum und die anwesenden Schutzwaldpaten. Im Anschluss gab Moderatorin Magdalena Oberstaller den Startschuss für eine bunte und abwechslungsreiche Veranstaltung. Dazu gehörten lebendige Videopräsentationen, bereichernde Diskussionen sowie abwechslungsreiche Projekte zum Thema Schutzwald. Die Musikgruppe Frisch g’strichn sowie die singenden Förster Eugen und Toni untermalten den Vormittag musikalisch. Alles in allem ein großer Erfolg. Am Ende der Veranstaltung kam es noch zur offiziellen Übergabe durch den Präsidenten des Südtiroler Forstvereines an dessen Kollegen aus Vorarlberg, wonach der Vorarlberger Waldverein mit der Verleihung des Schutzwaldpreises 2026 beauftragt wurde.
Schutzwaldpate Christoph von Sternbach
Am Beginn der Preisverleihung wurde Südtirols Schutzwaldpate vorgestellt. Die Wahl fiel dabei auf den 85-jährigen Christoph von Sternbach, welcher sich zeitlebens für den Schutzwald einsetzte und sich heute noch an seinem Wald erfreut. Er war Mitbegründer der Landesfeuerwehrschule, unterstützte die Erschließung abgelegener Bergbauernhöfe und entschied sich als einer der Ersten für einen privaten Waldbehandlungsplan. Zudem ist er Ehrenmitglied des Südtiroler Forstvereins. Seine größte Leistung aber war, dass es ihm gelang, den Schulterschluss zwischen Waldbauern und Förstern sowie zwischen Feuerwehren und Förstern zu erreichen, der vor seiner Zeit noch keineswegs selbstverständlich war.Preisträger des diesjährigen Schutzwaldpreises
• Kategorie „Erfolgsprojekte“: Wiederbewaldung der Hänge am Calanda – Graubünden• Kategorie „Pressepreis“: «Wald»-Sommerserie im «Sarganserländer» – St. Gallen
• Kategorie „Öffentlichkeitsarbeit“: Waldbaulehrpfad Engadin-Val Müstair – Graubünden
• Kategorie „Sonderpreis der Jury“: VAIA - Musik gegen das Vergessen – Südtirol
• Kategorie „Schulprojekte“: Schüler als Schutzwaldbotschafter – Südtirol