Alpiner Schutzwaldpreis - Helvetia: Auszeichnung für Projekt aus Kematen
Bei der Verleihung des Alpinen Schutzwaldpreises - Helvetia in Graubünden wurde heuer das Projekt „Schutzwaldbewirtschaftung mit Helikopterunterstützung“ der Eigenverwaltung Bürgerlicher Nutzungsrechte Kematen ausgezeichnet.Erfolgsprojekt Kematen
Ein Ziel dieser Holznutzungen war es, einer Überalterung der Waldbestände am Kemater Berg vorzubeugen und für einen nachhaltigen und gesunden Schutzwald zu sorgen, berichten Förster Meinrad Zingerle und Stationsleiter Christian Lamprecht von der Forststation Sand in Taufers. Durch die Hubschrauberbringung wird die Möglichkeit geschaffen, kleinflächig reife Baumgruppen zu nutzen, dadurch bleibt eine ausreichende Bestockung für die Schutzfunktionen des Waldes erhalten und optimale Verjüngungskerne können geschaffen werden. Die Hubschrauberbringung ist boden- und bestandesschonend. Durch die gute Zusammenarbeit aller Beteiligten an diesem Projekt – angefangen bei den Waldbesitzern, der Forstverwaltung, den Holzschlägerungsunternehmen, den Hubschrauberfirmen bis hin zu den Sägewerkern - sei es gelungen, diese Nutzungen trotz der sehr schwierigen Geländeverhältnisse sehr rentabel abzuwickeln und wertvolles Holz bereitzustellen. Zu diesem Projekt hatte der Südtiroler Forstverein einen Vortrag organisiert: Dabei bestätigte Raffaele Cavalli, Professor für Waldnutzung an der Universität Padua, dass nicht die Bringungsmethode für die Kohlenstoffdioxid-Bilanz ausschlaggebend sei, sondern die anschließenden langen Transportwege.Preisverleihung in Graubünden
Aus Südtirol waren bei der Preisverleihung am 1. Februar in Klosters in Graubünden neben dem Landesforstdirektor Mario Broll auch eine Abordnung der Eigenverwaltung Bürgerlicher Nutzungsrechte Kematen und des Forstinspektorates Bruneck vertreten."Es ist wichtig", unterstrich Landesforstdirektor Broll, "dass die Thematik des Schutzwaldes präsent bleibt und die Aufmerksamkeit dafür nicht verloren geht. Einer zunehmend globalisierten Gesellschaft ist die Bedeutung einer nachhaltigen Betreuung und Bewirtschaftung eines Schutzwaldes nicht mehr unmittelbar bewusst. Deshalb braucht es weiterhin die Verfügbarkeit von Ressourcen, sei es von Menschen wie von finanziellen Mitteln, für die Erhaltung und Pflege des Schutzwaldes."
Fotos:
Josef Schmiedhofer (Präsident Arge Forstvereine), Gottlieb Moling (Forstinspektorat Bruneck), Albuin Kofler (Forststation Sand), Andreas Voppichler (Kematen). Meinhard Zingerle (Forststation Sand), Manuel Engl (Kematen), Manfred Knapp (Kematen), Landesforstdirektor Mario Broll, Matthias Ladurner (Jury-Mitglied), Christoph Hintner (Präsident Südt. Forstverein).